Aktienrückkäufe haben sich in den vergangenen Jahren einer immer größeren Beliebtheit erfreut. Wie laufen Aktienrückkäufe ab und die viel wichtigere Frage für Dich als Anleger: Welche Konsequenzen hat ein Aktienrückkauf? Diese Fragen werden in diesem Blog-Beitrag beantwortet.
Mit dem Begriff Aktienrückkauf wird ein Vorgang bezeichnet bei dem die Aktiengesellschaft eigene Aktien kauft. Diese kann sie sowohl an einer Börse als auch außerbörslich erwerben. Beispielsweise könnte die Siemens AG Aktien der Siemens AG kaufen. Dies wäre ein Beispiel für einen Aktienrückkauf.
Aktien können von der Aktiengesellschaft, die diese emittiert hat, nur unter bestimmten Voraussetzungen zurückgekauft werden. Beispielsweise wenn der Erwerb notwendig ist, um einen schweren, unmittelbar bevorstehenden Schaden von der Gesellschaft abzuwenden. Alle möglichen Voraussetzungen findest Du übrigens in § 71 Aktiengesetz.
Der Normalfall ist, dass durch einen Beschluss der Hauptversammlung der Vorstand dazu ermächtigt wird, Aktien zurückzukaufen. Diese Ermächtigung darf allerdings nur für maximal fünf Jahre gelten und der Gegenwert der aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien darf einen Anteil von 10% am Grundkapital der AG nicht überschreiten.
Per Beschluss der Hauptversammlung kann der Vorstand außerdem auch ermächtigt werden, ohne weiteren Beschluss der Hauptversammlung Aktienrückkäufe im Rahmen eines Gegenwerts von 10% des Grundkapitals vorzunehmen.
Alle Rechte, die einem Aktionär aufgrund des Eigentums an einer Aktie zustehen, stehen Aktiengesellschaften im Fall des Erwerbs einer eigenen Aktie nicht zu. Dies bedeutet, dass der AG aus eigenen Aktien keine Rechte, wie z.B. Stimmrecht auf der Hauptversammlung, zustehen.
Dieser Umstand zieht die Folge nach sich, dass jedem Aktionär, in dessen Eigentum sich eine Aktie vor dem Aktienrückkauf befand, nach dem Aktienrückkauf beispielsweise ein höherer Anteil an der gesamten Dividendenausschüttung zusteht als vor dem Rückkauf. Somit erhöht sich die Dividende je Aktie nach einem Aktienrückkauf, vorausgesetzt der Gesamtbetrag der Dividendenausschüttung bleibt gleich oder erhöht sich. Die zurückgekauften Aktien werden also sozusagen nicht mehr als vorhandene Gesellschaftsanteile mitgezählt.
Auf der anderen Seite muss das Unternehmen, welches eigene Aktien zurückkauft, für diese in der Regel eine größere Summe Geld aufwenden, die es entweder aus laufenden Gewinnen, Rücklagen oder Schuldenaufnahme begleichen kann. Kritiker von Aktienrückkaufprogrammen argumentieren, dass dieses Geld oft an anderen Stellen im Unternehmen fehlt und daher dem Unternehmenswachstum und damit auch den Aktionären auf lange Sicht schadet.
Wie stehst Du zu Aktienrückkäufen? Siehst Du sie eher positiv oder eher negativ? Lass es mich in den Kommentaren wissen.
Wie laufen Aktienrückkäufe ab? Hast Du noch offen gebliebene Fragen zu diesem Thema? Wenn ja, dann schreibe mir eine E-Mail. Meine E-Mail Adresse findest Du unter Kontakt.
Dein Börsencoach Lars.
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