In diesem Blog-Beitrag geht es um eine weitere wichtige Kennzahl der Börsenwelt, das KCV. Es wird die Frage „Was ist das KCV?“ beantwortet und erklärt, wie Du diese Kennzahl zum Analysieren eines Unternehmens nutzen kannst.
KCV steht für Kurs-Cashflow-Verhältnis. Es wird berechnet aus Kurs/Preis einer Aktie durch Cashflow pro Aktie.
Doch was ist der Cashflow? Der Cashflow ist die Differenz aus Einnahmen minus Ausgaben. Wenn Du also 100 Euro einnimmst und 80 Euro ausgibst, hast Du einen Cashflow von 20 Euro. Ist es andersherum, hast Du einen Cashflow von -20 Euro.
Im ersten Fall hast Du somit einen positiven Cashflow, im zweiten einen negativen. Teilst Du diesen durch die Anzahl der Aktien, hast Du den Cashflow pro Aktie.
Wenn Du als Unternehmen 10 Aktien ausgegeben hättest, hättest Du im ersten Fall einen Cashflow von acht Euro pro Aktie und im zweiten von minus zwei Euro pro Aktie.
Kostet eine Deiner Aktien aktuell 100 Euro, wäre das KCV im ersten Fall 12,5 und im zweiten Fall -50.
Das KCV gibt Dir an, wie oft Du den Cashflow des Unternehmens kaufst, wenn Du Aktien von diesem Unternehmen kaufst. Im ersten Fall würdest Du also 12,5 mal den Cashflow des Unternehmens kaufen, wenn Du eine oder mehrere Aktien von ihm kaufst.
Wie Dir sicherlich jetzt auffällt, kannst Du mit dem KCV, genauso wie mit dem KGV, nicht viel anfangen, wenn der Cashflow negativ ist.
Je nachdem welcher Investor-Typ Du bist, ist das KCV also mehr oder weniger wichtig für Dich. Für einen Value-Investor ist es sicherlich wichtiger als für einen Growth-Investor. Besonders, wenn Du in Start-Ups investierst, hast Du es meistens mit negativen Cashflows am Anfang zu tun. Das KCV ist in diesem Fall also relativ unwichtig.
Das KCV ist eher eine Kennzahl, die wichtig bei der Analyse von bereits etablierten Unternehmen ist.
Welcher Investor-Typ bist Du? Schreibe es jetzt unten in die Kommentare!
Was ist das KCV? Wenn Du noch offen gebliebene Fragen zu diesem Thema hast, dann schreibe mir doch einfach eine E-Mail. Meine E-Mail-Adresse findest Du unter Kontakt.
Viel Erfolg wünscht Dir Lars Vogel! Der Börsencoach für Jugendliche!
Ich lese immer die Aktienanalysenn auf AlleAktien.de und dort wird immer mit dem KGV, KUV, und KGVe (erwartetes KGV kommendes Jahr) gerechnet. Wie siehts du diese Kennzahlen?
Wo findest du deine Aktien-Infos und wie entscheidest du dich dann? Nur am KCV?
Das KGV und das KUV sind sicherlich wichtige Kennzahlen. Ich würde hier das KGV höher gewichten als das KUV. Denn der Gewinn ist schließlich sozusagen Dein Einkommen als Aktionär. Du bekommst zwar normalerweise nicht alles vom Gewinn ab, sondern nur die Dividende. Der nicht ausgeschüttete Teil erhöht allerdings Dein Anteil am Eigenkapital (in absoluten Zahlen, nicht relativen) und damit das Kapital, das Dir als Akionär gehört. Mit dem KGVe bin ich immer vorsichtig, da Prognosen des Öfteren danebengehen. Eine weitere mir sehr wichtige Kennzahl ist das KCV. Allerdings nicht das normale KCV, sondern das Kurs-Free-Cashflow-Verhältnis. Denn der Free Cashflow ist letzendlich das, was das Unternehmen wirklich verdient und auch nicht gleich wieder ausgibt. Daran kannst Du sehr gut die Liquidität eines Unternehmens und die Entwicklung der Liquidität beurteilen. Beim Gewinn werden schließlich auch Sachen wie bilanzielle Abschreibungen rausgerechnet, die nicht zwingend wirklich in echt „passieren“ (siehe z.B. Immobilien). Meiner Meinung nach ist es aber zu kurz gegeriffen nur auf solche Kennzahlen bei der Unternehmensanalyse zu achten. Die Qualität des Managements ist z.B. ein weiterer sehr sehr wichtiger Punkt.
Meine Informationen beziehe ich entweder aus den Veröffentlichungen der Unternehmen selbst oder von Comdirect oder OnVista.